Schützen und Erweitern

Das Schützen und Erweitern von Alleen muss als gesamtgesellschaftliches Ziel stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert und als priorisierte Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand, insbesondere der Straßenbaulastträger, etabliert werden. Nur so können die verbliebenen Reste einer alleegeprägten Kulturlandschaft erhalten, die Attraktivität und Lebensqualität öffentlicher Straßenräume bewahrt sowie der Beitrag zum Schutz von Klima und Gesundheit gesichert und weiterentwickelt werden. Sachsen braucht, wie beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern, eine Gesamtkonzeption zum Erhalt und zur Erweiterung der Alleen.               Zudem ist eine breit angelegte Strategie erforderlich, bei der alle Straßenbaulastträger des Freistaats, der Landkreise sowie der Städte und Gemeinden gemeinsam handeln. Dabei sind nicht nur die Bundes- und Staatsstraßen, sondern auch alle nachrangigen Straßen bis hin zu Feldwegen einzubeziehen. Auch die Pflege und das Neupflanzen von Obstbaumalleen sowie von mehr Hecken und Windschutzstreifen, unter anderem zur Biotopvernetzung und gegen Erosion, müssen dazugehören.

Das Endziel muss ein dichtes grünes Netz von Alleen sein, das die gesamte Landschaft einschließlich der Städte und Dörfer bedeckt. Auch wenn dieses Netz infolge von Großfelderwirtschaft und Siedlungsentwicklung nicht mehr so umfangreich wie in früheren Zeiten sein kann, muss es dennoch wieder deutlich umfänglicher werden als heute. Nur so kann es als wichtige und notwendige Klimaschutzmaßnahme seine ökologische Wirkung entfalten.

Auf politischer und behördlicher Ebene bedeutet dies, Vorschriften, Empfehlungen (ESAB), Richtlinien (RPS) und Förderbedingungen gemäß heutigen Anforderungen „alleenfreundlich“ zu modifizieren. Das AlleenForum wirkt dabei maßgeblich mit und arbeitet mit einschlägigen Kräften und Organisationen wie BUND und NABU sowie anderen überörtlichen Initiativen wie der Alleenschutzgemeinschaft ASG, Robin Wood und der Parlamentsgruppe „Kulturgut Alleen“ des Bundestages zusammen.

Um effektiv Einfluss auf relevante Straßenplanungen nehmen zu können, bemüht sich das AlleenForum um die Anerkennung als Umwelt- und Naturschutzvereinigung gemäß §3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG).

Im praktischen Wirken ist das AlleenForum Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, die sich um das Wohl von Bäumen und Alleen einsetzen und bietet fachliche Unterstützung, damit sie ihre Anliegen gegenüber Verwaltungen, Behörden, Planenden, Ausführenden und der Politik kompetent vertreten können. Dabei geht es auch um die rechtzeitige Information der Öffentlichkeit über geplante Vorhaben, zutreffende Planungsrichtlinien und Förderbedingungen sowie die Initiierung von Neuanpflanzungen.